Jugendschutz für WordPress (JMStV Plugin)

Das ganze Internet redet von der Neuregelung des Jugendmedienschutzes, die ab dem 01.01.2011 in Kraft treten soll. Dabei muss jeder Blogbetreiber seine Artikel auf jugendgefährdende Inhalte hin überprüfen, klassifizieren und entsprechende Schutzmaßnahmen treffen.

Die Schutzmaßnahmen können z. B. Sendezeitbeschränkung oder Altersüberprüfung sein. Des Weiteren sollte jeder Artikel z. B. über ein Meta-Tag gekennzeichnet werden.

Viele WordPress-Blogger haben mehrere Hundert Artikel. Die Klassifizierung aller Artikel könnte mehrere Tage oder gar Wochen in Anspruch nehmen, wobei die Klassifizierung eine Kunst für sich ist, bei der sich auch die Experten nicht einig sind. Um zumindest den Bloggern diese Arbeit zu erleichtern, hat Powerfusion – Internet Services ein JMStV WordPress Plugin entwickelt.

WPJugendschutz erweitert WordPress um Klassifizierungs-Funktionen und ist in der Lage Artikel und Seiten zu sperren, wenn sie außerhalb der „Sendezeit“ aufgerufen werden. Die Sende- bzw. Freigabezeiten können bequem im Backend eingestellt werden. Dabei kann die Option zur IP-Filterung aktiviert werden. Das bedeutet, dass die Artikel-Sperrung nur für Besucher aus Deutschland aktiviert ist. Alle Anderen können jederzeit auf den gesperrten Seiteninhalt zugreifen.

Um dem Besucher zu signalisieren, dass der aufgerufene Artikel gesperrt ist, kann das Anzeigen von FSK-Labels aktiviert werden. Es besteht die Möglichkeit, auch eigene Labels anzuzeigen. Ein weiteres Highlight von WPJugendschutz ist der integrierte Countdown-Timer. Der Timer kann im Backend aktiviert werden und zeigt, wann der aufgerufene Seiteninhalt freigegeben wird.

Die Default-Altersfreigabe, die ebenfalls im Backend eingestellt werden kann, wird bei jedem Artikel aktiv, wenn dieser zuvor nicht klassifiziert wurde. Dieses Features ist besonders dann von Vorteil, wenn ein Blog sehr viele veröffentlichte Artikel hat und wenn die Klassifizierung zu viel Zeit in Anspruch nehmen würde.

WPJugendschutz ist für 2,49 € zu haben und ist ein sogenanntes Cappuccino-Plugin. Mit dem Kauf des Plugins gibt man dem Plugin-Autor sozusagen einen Cappuccino aus.

Mehr Informationen zum WPJugendschutz gibt es direkt bei Powerfusion.

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9 Kommentare

  1. Ich halte das Ganze für einen politischen Blindschuss… Wie so oft setzen sich Politiker mit Ideen an ein Thema, von dem sie kaum Ahnung haben. Expertenmeinungen (man denke u.a. an den CCC, v.a. bei den geplanten STOP-Zeichen…) werden ignoriert und man holt Konzepte ins Internet, die dort einfach nicht hinpassen. Das grenzt an Gängelung deutscher User, wer schützt die Jugend vor Inhalten außerhalb der deutschen Seiten?

  2. Gott sei Dank ist der Kelch erst einmal an uns deutschen Webmastern vorbeigegangen. Einer der wenigen Fälle, wo mal ein paar Politiker Rückgrat bewiesen haben.

  3. Ein Glück das es nicht zum 1.1 losgeht. Denn das würde das Internet doch wirklich langweiliger machen. Ich bin ja auch für den Jugenschutz aber nicht auf diese Art und Weise, so gefällt mir das gar nicht. Wo kommen wir denn dahin, da kann ich auch noch China ziehen

  4. Dieser blöde Jugendschutz fängt langsam richtig an mich zu nerven! Alles muss ja unbedingt geschützt werden! Bei Games gehts los und jetzt greift es auch noch auf WordPress über… also fast… Ich glaub ich spinne.

  5. Ich kann auch nur sagen, dass wir alle über die Unfähigkeit unserer Politiker dankbar sein können und dafür, dass die NRW-SPD doch noch kalte Füsse bekommen haben.

    Das Gesetz wäre das größte Chaos seit dem Millenium-.Hype geworden und ein Fest für Abmahn-Anwälte.

  6. Wenn dieses Gesetz verabschiedet worden wäre, na dann gute Nacht. Einen Blog regelmäßig mit guten Artikeln zu füttern ist eh schon genug Arbeit. Die zusätzliche Arbeit archivierte oder neue Artikel auf Jugendschutz hin zu kontrollieren, halte ich für unzumutbar. Da wären mit Sicherheit einige Blogs in der Bloggerlandschaft still gelegt worden.

  7. Da ich einige Seiten für Kunden im Bereich FSK 16 und 18 erstellen soll kommt mir so ein Plugin gerade zur richtigen Zeit. Ich wusste bisher noch garnicht wie ich das lösen soll.

    Danke für diesen Tipp.

  8. Anfangs schien es mir ein etwas verspäteter/verfrühter Aprilscherz zu sein.
    Erst einmal können wir wirklich froh sein, das dieses seltsame Jugendschutzgesetz nicht praktische Realität geworden ist. Entweder war es die Erkenntnis in die Unsinnigkeit einer solchen Forderung, oder die Angst vor einem Aufschrei der Nutzergemeinde.
    Jeder der wollte, hätte sich dem Problemlos entziehen können. Der Ansatz, erst einmal bürokratische Hürden aufzubauen, die letztendlich den Aufwand nicht wert sind, ist grundsätzlich in Frage zu stellen.
    Ärgern wird sich jetzt wohl nur der Hersteller des kostenpflichtigen Plugins für WordPress. Bei der bestehenden großen Anzahl an WordPress-Blogs hätte sich das wahrlich lohnen können.

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