Wer aufgrund seiner Wohnsituation Fernsehen nur über Satellitenschüssel empfangen kann wird um die Frage nach dem richtigen Receiver nicht herum kommen. Sicherlich tut es auch ein ganz simpler Receiver doch gerade in der heutigen Zeit, in der multimediale Fähigkeiten eines solchen technischen Gerätes immer mehr in den Vordergrund rücken, sollte ein Receiver schon ein wenig mehr können als es die Standartausführungen zu leisten imstande sind.
UPDATE: Neue Dreambox Alternative im Test – Xtrend ET 4000!
Zum Beispiel soll der neue Receiver folgende Funktionen aufweisen und Aufgaben meistern können:
- Aufnehmen von TV Sendungen
- Streamen von Filmen und Videos von Online-Video-Portalen
- Anschauen von Filmen über das eigene Netzwerk über Samba oder NFS
- Cardsharing (auch wenn Illegal, viele wollen es haben)
- Linux Betriebssystem
- HD Receiver mit HDMI Anschluss
- Webinterface
Je mehr sich der interessierte Kunde mit dem Thema auseinandersetzt, desto mehr wird er hierbei auf die Dreambox 800 HD SE als ultimativen SAT-Receiver stoßen. Dieses Gerät ist zwar technisch sehr weit ausgereift und verfügt über alle benötigten technischen Ressourcen, ist jedoch gerade im Preis nicht gerade kostengünstig erhältlich. Der Preis für die Dreambox 800 HD SE pendelt gerade zwischen 400 und 450 Euro.
Da das Geld in der heutigen Zeit bei den meisten Menschen recht knapp im Geldbeutel bemessen ist, macht es daher Sinn, sich nach kostengünstigeren Alternativen umzuschauen. Als ernsthafte Dreambox Alternative kommen hierbei zwei Geräte in die engere Auswahl, für die man nicht mal halb so viel ausgeben muss wie für die Dreambox 800 HD SE.
GigaBlue HD 800 SE als Dreambox Alternative
Der GigaBlue HD 800 SE Linux powered Receiver bietet durchaus eine Alternative zu der Dreambox und ist im Preis ca. 60% günstiger. Im Gegensatz zur Dreambox verfügt der GigaBlue Receiver über keine Festplattenvorbereitung. Somit kann keine Festplatte eingebaut werden. Für eine Aufnahme des Programms wird eine externe Festplatte, ein USB-Stick oder ein NAS-Server benötigt.
Der Receiver verfügt wie die Dreambox 800 HD SE über einen MIPS Prozessor, der jedoch mit 333 MHz getaktet wird. Der Prozessor der Dreambox läuft mit 400 MHz. Auf beiden Receivern kommen Linux Betriebssysteme zum Einsatz. Beide Geräte verfügen über 256 MB Arbeitsspeichert. Der Flash-Speicher des GigaBlue Receivers beträgt 128 MB und ist doppelt so groß als bei der Dreambox.
Beim GigaBlue Receiver lassen sich sowohl PAL als auch NTSC mit den Auflösungen 480, 576, 720 und 1080i Bildpunkten einstellen was eine saubere und klare Auflösung auf nahezu jedem Fernsehgerät garantiert. Als Videoformate werden sowohl Mpeg-2, Mpeg-4/10 und H.264 unterstützt. Sogar MKV-Dateien lassen sich abspielen.
Der Receiver verfügt über einen Cardreader, einen USB Slot, HDMI Anschluss, Scart Anschluss sowie über RGB, CVBS und YPbPR Anschlüsse. Weiterhin sind ein PVR Ready Mediaplayer, Electronic Program Guide (EPR) enthalten, was dem Leistungsangebot der Dreambox vollumfänglich entspricht.
Auch in der Frage der Programmierbarkeit steht der GigaBlue der Dreambox in nichts nach: Timer-Programmierungen, Kindersicherungen einrichten und die Senderplatzierungen sind einfach ohne großen Zeitaufwand möglich. Sender sortieren, umbenennen, Platzierungen auf Wunschkanälen sowie Favoriten einstellen ist ebenso problemlos möglich wie die Sendersuche. Diese lässt sich sowohl vollautomatisch per Hintergrundsuchlauf als auch manuell durchführen. Gerade bei neu eingespeisten Kanälen ist diese Funktion sehr sinnvoll.
Software-Updates bei diesem Receiver sind mittels Internet oder per USB-Stick möglich. Der Receiver ist Entwicklerfreundlich und es lassen sich sehr einfach neue Images aufspielen. GigaBlue HD 800 SE wird mit dem TeamRed Image ausgeliefert. Im Test hat sich jedoch gezeigt, dass das openMips Image um einiges besser läuft und mehr Features hat als das TeamRed Image. Mit TeamRed Image benötigt die Box 1 Minute und 50 Sekunden zum booten. Beim Openmips sind es gerade mal 51 Sekunden. Die Dreambox 800 HD SE benötigt ebenfalls ca. 50 Sekunden zum Starten.
Sowohl mit dem TeamRed als auch mit dem openMips Image funktionieren CCcam und OScam ohne jegliche Probleme.
Das von der Dreambox geliebte Feature „Live TV am PC“ ist ebenfalls beim GigaBlue Receiver enthalten. Über eine Webbrowser kann man das Live-Bild des Receivers auf den PC streamen. Das Umschalten von Programmen funktioniert ebenfalls über den Browser.
Die mitgelieferte Fernbedienung ist qualitativ hochwertig verarbeitet und der Bedienung des Gerätes absolut angemessen gestaltet. Drückt der Benutzer eine bisher noch nicht belegte Taste erscheint sofort ein Menü, mit welchem er die Taste nach seinen Wünschen belegen kann. Auch bei den Tonformaten bedient der Receiver nahtlos sämtliche Kundenwünsche zur absoluten Zufriedenheit.
Besonders hervorzuheben ist bei diesem Gerät die Geringe Netzspannung, die für den Betrieb genötigt werden. Gerade einmal 12V! Das ermöglicht es auch Campingwagenbesitzern per GigaBlue Fernsehen zu empfangen. Dreambox 800 HD SE verfügt ebenfalls über ein externes Netzteil.
Eine weitere Besonderheit des GigaBlue Receivers ist, dass dieser zu den Dreambox Erweiterungen kompatibel ist. Es können nahezu alle Add-Ons verwendet werden.
Im GigaBlue Wiki und im GigaBlue Forum bekommt man zusätzliche Tipps und Infos.
Für nicht mal die Hälfte des Preises einer Dreambox 800 HD SE bekommt man eine echte Dreambox Alternative mit dem GigaBlue HD 800 SE Receiver!
Edison Argus Pingulux Plus als Dreambox Alternative
Eine weitere, noch kostengünstigere Dreambox Alternative stellt der Edison Argus Pingulux Plus HDTV Digital Sat Receiver dar. Mit 129,- Euro ist dieses Gerät das günstigste unter den ernstzunehmenden Dreambox Alternativen und bietet einen Preisvorteil von fast 70%. Technisch gesehen befindet sich der Edison Argus Pingulux Plus jedoch fast auf Augenhöhe mit den teureren Modellen.
Mittels des integrierten Opera-Browsers hat der Benutzer Zugriff auf nahezu alle Internet-Inhalte, welche der Receiver auch problemlos abspielt. Da es sich bei diesem Gerät um einen 100 prozentigen Digitalreceiver handelt verfügt er über keinen Scart-Anschluss, den der Nutzer jedoch auch nicht vermissen wird.
Eine eingebaute Festplatte oder eine Festplattenvorbereitung hat dieses Gerät ebenfalls nicht. Die Aufnahmefunktion erfolgt mittels externer Festplatte, USB-Stick oder NAS-Laufwerk.
Der Edison Argus Pingulux kann -genau wie die Dreambox oder der GigaBlue- an eine Soundanlage angeschlossen werden, was die Tonwiedergabe von Dolby Surround in einem fantastischem Klang ermöglicht.
Der Pingulux Receiver ist mit einer SH4 CPU mit 450 MHz und 256 MB RAM ausgestattet. Zudem wurde dem Receiver beachtlich großer Flashspeicher spendiert – 512 MB! Als Betriebssystem kommt Spark zum Einsatz. Sowohl Spark als auch Enigma 2 und OpenMips sind Linux basierte Betriebssysteme. Trotz der stärkeren CPU, merkt man keinen Geschwindigkeitsvorteil. Die Box bootet in ca. 60 Sekunden hoch. Bei den Umschaltzeiten merkt man ebenfalls nichts.
Die Software-Updates erfolgen über LAN oder USB-Stick. Alle paar Wochen wird neue Version der Spark Firmware veröffentlicht, die man direkt über das Internet aufspielen kann. Im Gegensatz zur Dreambox und GigaBlue, ist der Pingulux Receiver (noch) nicht in der Lage, Live TV-Bild auf den PC zu streamen. In der aktuellen Firmware sieht man jedoch, dass Vorbereitungen dafür getroffen wurden, aber die Funktion fehlt noch (Stand heute Dez. 2012).
Ein weiteres kleines Manko ist, dass die Spark Firmware nicht mit Dreambox Erweiterungen kompatibel ist. Des Weiteren, ist die aktuelle CCcam Version für diesen Receiver nicht erhältlich, jedoch funktioniert das OScam problemlos.
Die Spark Firmware verfügt über einen ganz guten Plug-In Manager. Es stehen sehr viele Plugins zur Auswahl, die einfach per Tastendruck installiert werden können. So können auch Filme und Videos von vielen Online-Video-Portalen direkt angeschaut werden. Darunter sind auch einige Porno-Streaming-Seiten.
Trotz der wenigen Nachteile gegenüber der Dreambox, ist der Edison Argus Pingulux Plus Receiver eine gute Dreambox Alternative, die gerade mal 129 € kostet – incl. zwei Fernbedienungen und einem HDMI-Kabel.
Tabellarischer Vergleich
Um die technischen Daten der drei Rivalen besser vergleichen zu können, soll folgende Tabelle helfen:
Dreambox 800 HD SE | GigaBlue HD 800 SE | Argus Pingulux Plus | |
Firmware | Enigma 2 | OpenMips, TeamRed | Spark |
Prozessor | MIPS, 400 MHz | MIPS, 333 MHz | SH4, 450 MHz |
Arbeisspeicher | 256 MB | 256 MB | 256 MB |
Flashspeicher | 64 MB | 128 MB | 512 MB |
Display / Anzeige | OLED Display | Einfache Anzeige | Einfache Anzeige |
Festplatten-vorbereitung | 2,5 Zoll | Keine | Keine |
Smartcard-Reader | 2 (Dreamcrypt CA) | 1 | 1 (Conax) |
HDMI | Ja | Ja | Ja |
USB | USB 2.0 | USB 2.0 | USB 2.0 |
Netzwerk | 10/100 Mbit | 10/100 Mbit | 10/100 Mbit |
Scart | Ja | Ja | Nein |
DiSEqC | 1.0/1.1/1.2 und USALS | 1.0/1.1/1.2 und USALS | 1.0/1.1/1.2 und USALS |
Netzteil | Extern, 12V | Extern, 12V | Intern, 230V |
Cardsharing | |||
CCcam | Ja | Ja | Ja, (nur ältere Version) |
OScam | Ja | Ja | Ja |
Dreambox 800 HD SE Alternativen – Fazit
Wenn es um günstige Dreambox Alternativen geht, kommt man nicht um den GigaBlue HD 800 SE Receiver herum. Dieser steht der Dreambox im nichts nach und bietet alles was man braucht für einen Bruchteil des Preises. Die Community ist noch im Aufbau, aber man findet schon alle Infos, die benötigt werden. Erste Anlaufstellen sind das openMips Wiki und das GigaBlue Forum.
Falls man noch mehr sparen möchte, kann man getrost zum Edison Argus Pingulux Plus Receiver greifen. Mit über 70% Preisvorteil muss man mit kleinen Mankos leben, was eigentlich kein Problem sein dürfte. Die Firmware wird noch aktiv entwickelt und es werden alle paar Wochen neue Updates veröffentlicht. Wie die Changelog zeigt, werden ständig neue Features implementiert und es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, bis der Pingulux alles kann, was die Dreambox aktuell bietet.
Wer jedoch viel Wert auf eine sehr große und aktive Community legt und bei dem Geld keine größere Rolle spielt, sollte zur Dreambox 800 HD SE greifen. Zudem kann man in die Dreambox sehr einfach eine 2,5 Zoll Festplatte einbauen.
Schöner Vergleich. Ich habe mir vor einigen Wochen eine Gigablue 800 SE zugelegt. Durch eine optional erhältliche DVB-C Karte lässt sich der Receiver auch fürs Kabelfernsehen eindetzen. Bisher bin ich vollständig zufrieden. Dreambox-Plugins lassen sich nachinstallieren und die Android-App Dreamdroid funktioniert ebenfalls. Tolle Alternative zur Dreambox!
Super Vergleich,
habe bereits einen GigaBlue HD800SE und bin auch absolut zufrieden (lediglich die Bootzeit könnte kürzer sein, habe das HDF-Image, das glaube ich auf TEAM RED basiert)
Da mein Receiver im Wohnzimmer (Megasat) eine Macke hat, überlege ich was ich mir als Ersatz kaufe. Dabei bin ich über den Pingulux gestolpert.
Nach diesem tollen Bericht hier, nehme ich aber dann doch lieber den GigaBlue, da ich die Funktion des Live-TV nutzen möchte.
Ein Bekannter von mir hat kürzlich die Dreambox gekauft und schwärmt nur noch davon. Er meinte man kann mit dem Teil nahezu alles mit machen!
lg
Gigablue 800 SE ist fein Sache