Spiegelreflexkamera oder Digitalkamera – Was kaufen?

Kaum ein technischer Fortschritt ist so hilfreich wie die Weiterentwicklung der Kamera. Die meisten Nutzer greifen mittlerweile auf digitale Modelle zurück. Ein wesentlicher Vorteil solcher Geräte ist zum einen ihre Kompaktheit. Sie sind in der Regel sehr handlich und lassen sich einfach im Gepäck verstauen. Zum anderen benötigen digitale Modelle keinen Negativfilm. Stattdessen werden die Bilder auf einer eingelegten Speicherkarte abgespeichert. Dies hat auf der einen Seite den Vorteil, dass dem Besitzer geringere Folgekosten entstehen. Die Bilder müssen keineswegs erst entwickelt werden, um sie einsehen zu können. Ferner lassen sich die Daten von der Speicherkarte direkt auf den heimischen PC oder Laptop übertragen. Im Folgenden können sie mittels Bildbearbeitungsprogrammen bearbeitet und anschließend direkt am PC ausgedruckt werden. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, die bevorzugten Bildmaterialien auf einen Datenträger zu speichern und diesen in einem herkömmlichen Fotogeschäft abzugeben. Dementsprechend bezahlt der Kunde letztlich nur für solche Bilder, die er auch tatsächlich verwenden möchte.

Digitalkamera

Allerdings erschweren die verschiedenen Modelle die Kaufentscheidung. Zu unterscheiden ist zwischen Spiegelreflex- und „normaler“ Digicam. Eine herkömmliche Digitalkamera zeichnet sich zeitgemäß durch eine hohe Auflösung bei der Bildaufnahme aus. Ein weiterer Vorteil ist der geringere Kaufpreis. Einsteigermodelle lassen sich schon für weniger als 100 Euro käuflich erwerben. Dabei bieten aktuelle Kameras eine ausreichende Auflösung, um die geschossenen Aufnahmen sogar auf die Größe eines Posters verändern zu lassen, ohne dass das Bild letztendlich unscharf wird. Außerdem sind Digicams in ihrer Handhabung einfach und ermöglichen es demgemäß unkompliziert das Lieblingsmotiv digital festzuhalten.

Spiegelreflexkamera

Im Gegensatz dazu sind Spiegelreflexkameras mit aufwendigeren technischen Möglichkeiten ausgestattet. Allerdings erfordert dies ein gewisses Maß an Umgang, um die verfügbaren Ressourcen optimal nutzbar zu machen. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass die Objektive ausgewechselt werden können. Dadurch ist es dem Verwender möglich, die Kamera ganz nach seinen Vorlieben und Bedürfnissen einzurichten. Auf der anderen Seite entstehen dem Eigentümer dementsprechend Folgekosten, da die verschiedenen Objektive zumeist nicht im Lieferumfang enthalten sind. Zudem hat die Spiegelreflexkamera einen deutlich höheren Anschaffungswert, so dass ein gutes Modell einige Hundert Euro Kosten verursacht. Im Gegensatz zur normalen Digicam lassen sich dennoch qualitativ hochwertigere Bilder digital erstellen. Ferner können die Aufnahmen in herkömmliche Bildformate umgewandelt werden, was dem Nutzer Vorteile bei der anschließenden Bildbearbeitung bringt. Auch die Auflösung der einzelnen Bilder ist höher, die Bildaufnahmen wirken dadurch professioneller und schärfer, als dies bei einfachen Digicams der Fall ist. Zuletzt lassen sich mit einer Spiegelreflexkamera Bilder schneller verarbeiten. Aufgrund der sehr kurzen Auslösezeiten ist es mithin möglich, viele Bilder ohne spürbare Wartezeiten hintereinander zu machen. Im Gegensatz zur Digicam sind Spiegelreflexkameras hingegen deutlich größer und lassen sich demnach schwieriger im eigenen Gepäck verstauen.

Was kaufen?

Die Kaufentscheidung sollte sich letztendlich am Verwendungszweck orientieren. Möchte der Interessent professionelle Bilder machen und ist auf kurze Auslösezeiten angewiesen, beispielsweise beim Sport, so empfiehlt sich die Anschaffung einer Spiegelreflexkamera. Die technische Ausrüstung ermöglicht es, die hochwertigsten Bilder zu erschaffen. Zudem kann durch die diversen Einstellungsmöglichkeiten das optimale Bildergebnis erzielt werden, egal ob die Aufnahme bei Regen, bei Nacht oder in besonders aufgehellten Räumen getätigt wird.

Demgegenüber empfiehlt sich der Kauf einer normalen Digicam für alle Hobbyfotografen, die nur gelegentlich Schnappschüsse von den Lieblingsmotiven aufzeichnen möchten. Der wesentliche Vorteil liegt darin, dass die Kamera im Hinblick auf ihre Größe überall Platz findet und bei Bedarf schnell einsatzbereit ist. Dadurch wird es dem Verwender ermöglicht, das Gerät schnell und einfach zu bedienen. Generell reicht die Auflösung der gemachten Bilder merklich aus, so dass sich auch bei normalen Digicams hervorragende Bildergebnisse erzielen lassen.

Mithin richtet sich die Kaufentscheidung an die individuelle Verwendung. Für Gelegenheitsfotografen hat die Spiegelreflexkamera einen zu hohen Anschaffungswert, wohingegen Profis auf die unterschiedlichen Einstellungsmöglichkeiten einer Spiegelreflexkamera angewiesen sind.

10 Kommentare

  1. Ich hab beides. Aber wenn es um Porträts geht, dann ist eine reflex schon besser. Die Digi ist ok für Landschaften, Reisen.

  2. Wobei ich glaube am Ende, es sei alles eine Frage des Geschmacks und vielleicht aber auch der Generation. Wenn ich meinem Sohn sagen würde, gehe mit eine Reflex zu deine Partys, der würde sagen ich spinne, …egal wie viele Porträts er da „schiessen“ will 🙂

  3. Selbst als Hobbyfotograf muss ich sagen dass ich sofort überzeugt wear als ich das erstemal eine Spiegelreflexkamera in den Händen hatte. Klar ist es ein teures Hobby und kann echt ausarten. Aber die Qualität der Bilder und die Möglichkeiten bei der Bildkomposition sind eben auch fast schier unendlich.

  4. Ich bin derzeit am überlegen mit zusätzlich zur Digitalkamera noch eine Spiegelreflex-Kamera zuzulegen und versuche gerade mittels pro/kontra Liste genau zu überlegen ob es wirklich nötig ist. Vielen Dank daher für den Artikel und die Kommentare.

  5. Toller Artikel mit allen wichtigen Aspekten! Ich habe mir vor einiger Zeit eine digitale Spiegelreflexkamera gekauft (Nikon D5000) und habe den Kauf bislang nicht bereut. Ich denke, wenn man sich intensiver mit Fotografie beschäftigt sollte man über den Kauf einer Spiegelreflexkamera nachdenken. Für Schnappschüsse reicht hingegen eine normale Digitalkamera – oder sogar die Kamera des Smartphones. Die Kamera vom iPhone 4 macht beispielsweise relativ gute Fotos, die als Schnappschuss absolut ausreichen.

  6. Wenn man qualitativ hochwertige Bilder erstellen möchte, führt eigentlich kein Weg an einer Spiegelreflexkamera vorbei. Das soll jetzt nicht heißen, dass die Bilder einer konventionellen Digitalkamera schlecht sind – ganz im Gegenteil – jedoch fehlen einem eine Menge manuelle Optionen.
    Ich bin allerdings auch der Meinung, dass eine Digitalkamera für spontane Schnappschüsse mehr als ausreichend, ja ich denke sogar besser geeignet ist. Die Spiegelrefelxkameras sind einfach zu groß, um sie ständig bei sich zu tragen.

  7. Jede Kamera erfüllt seinen Zweck. Vergleichen kann man sie meines erachtens nicht so ohne weiteres.

  8. Ich sehe es wie „Radmarathon“, jede Kamera hat spezielle Eigenschaften, die sie für einen speziellen Einsatzbereich nutzbar machen.

  9. Ganz grob zusammengefasst kann man sagen: Bei einer Digitalkamera macht die Kamera das Bild, bei einer DSLR der Fotograf.

    Es ist schon was wahres dran, ich habe von Analog über Digital bis zur DSLR ziemlich viele Kameras durch und möchte meine DSLR nicht mehr missen. Die Möglichkeiten die Kamera für die verschiedensten Situationen zu konfigurieren sind unendlich. Ganz zu schweigen von der Nachbearbeitung. Bei einer Digitalkamera macht man einfach nur „Klick“ und das Bild ist im Kasten…

  10. Die momentane Entwicklung bei den Digitalkameras ist ja diese dass viele Eigenschaften der teuren DSLR mit übernommen werden, Digitalkameras und DSLR verschmelzen quasi miteinander. Ich denke in einigen Jahren wird es keine großen unterschiede zwischen beiden Kameras geben.
    Heute würde ich mich für eine DSLR entscheiden. Die Anwendungsgebiete überragen jene der Digicam um ein vielfaches.

Kommentar verfassen