Der Xtrend ET 9500 ist ein günstiger Twin SAT-Receiver mit Linux-Betriebssystem (Enigma2-Derivat), der eine richtige Alternative zu der Dreambox 7020HD ist. Er bietet mehr Features als die Dreambox, kostet aber nur die Hälfte.
Im heutigen Xtrend ET 9500 Testbericht wird der Receiver unter die Lupe genommen, und es soll alles, vom ersten Einschalten bis zum Einrichten des Receivers abgedeckt werden.
Für alle, die den ET 9500 noch nicht kennen und einen Vergleich der technischen Daten mit der Dreambox 7020HD lesen möchten, empfehle ich folgenden Artikel: Ausgepackt: Xtrend ET 9500 – Dreambox 7020HD Alternative
Wie bereits im ersten Artikel erwähnt, wirkt der Receiver wertig. Das Gehäuse macht einen stabilen Eindruck. Alle Anschlüsse sitzen fest und es wackelt nichts.

Die Fernbedienung ist ganz flach und macht ebenfalls einen guten Eindruck. Sie ist um einiges hochwertiger als die vom Xtrend ET 4000. Durch die flache Ausführung passen auch nur zwei Knopfzellen hinein.
Der Receiver kann ebenfalls für Aufnahmen und Timeshift genutzt werden. Dank der integrierten Festplattenvorbereitung können 2,5 oder 3,5 Festplatten bis maximal 3TB eingebaut werden. Es können nur SATA-Festplatten angeschlossen werden und ein SATA-Kabel befindet sich ebenfalls im Lieferumfang.

Möchte man die Aufnahmefunktion, ohne eine interne Festplatte nutzen, so können auch externe Festplatten über USB oder eSATA angeschlossen werden.

Erstes Einschalten des Xtrend ET 9500
Beim ersten Einschalten des Receivers startet ein VideoWizard, der einem bei der Einrichtung der Video-Einstellungen hilft. Als erstes soll man den Video-Anschluss (HDMI, Scart oder YPbPr) wählen, den man am Fernseher verwendet. Nach dem Selektieren des gewünschten Eingangs, mit OK-Taste bestätigen, um zum nächsten Punkt zu gelangen.
Tipp: Der Wizard startet in Englisch, aber mit der roten Taste kann man die Sprache auf Deutsch stellen.

Im nächsten Schritt soll der Videomodus gewählt werden. Bei einem Full-HD Fernseher empfehle ich die 1080i und bei HD-Ready, die 720p Einstellung.

Das war’s auch schon mit den Video-Einstellungen. Am Ende des Wizards wird man gefragt, ob man ein paar Testbilder sehen möchte.

Trotz der Bestätigung mit „Ja“ wurden im Test keine Test-Bilder angezeigt. Auch nach erneutem Starten des VieoWizards passierte an dieser Stelle nichts. Im Prinzip ist es nicht schlimm, aber wenn die Funktion schon da ist, sollte sie auch funktionieren.
Tuner-Konfiguration und die Sendersuche
Nach den Video-Einstellungen muss mindestens ein Tuner konfiguriert werden, um die Sendersuche durchlaufen lassen zu können. Hierzu ruft man das Menü (Menü-Taste) auf, und geht auf den Menüpunkt „Einstellungen“.
Nun auf Kanalsuche und dann auf Tuner-Konfiguration gehen. Bei der Tuner-Wahl, wählt man den Tuner, an dem das SAT-Antennen-Kabel angeschlossen ist aus und drückt die OK-Taste.

Im Test wurde nur ein Tuner verwendet und die SAT-Anlage mit nur einem LNB ist auf Astra 19,2° Ost ausgerichtet. Daraus ergeben sich folgende Empfangseinstellungen für den Tuner A:
- Konfiguration: einfach
- Modus: Einzeln
- Satellit: 19.2 Astra 1H/1KR/1L/1M/2C
- DiSEqC senden: nein

Wurden alle Einstellungen vorgenommen, kann man mit der Exit-Taste wieder eine Ebene nach oben gehen.
Wenn wir wieder im Menü „Kanalsuche“ sind, gehen wir auf „Automatische Suche“, drücken die OK-Taste, um in das Menü zu gelangen, und drücken erneut die OK-Taste, um die Sendersuche zu starten.
Jetzt dauert es ein paar Minuten, bis alle Transponder gescannt werden.
Wenn die Sendersuche abgeschlossen ist, drückt man mehrmals die Exit-Taste, um komplett aus den Einstellungen zu gehen.
Fernsehen mit dem Xtrend ET9500
Beim Drücken von CHANNEL +/- oder Pfeil Hoch/Runter gelangt man zur Senderwahl. Mit den farbigen Tasten (Rot, Grün, Gelb, Blau) kann zwischen verschiedenen Ansichten gewechselt werden. Da wir bis jetzt nur den Sendersuchlauf durchgeführt haben und die Sender nicht sortiert, ist die Ansicht „Favoriten“ noch leer.
Über Provider (Gelbe Taste) kann man sich durch alle Provider wühlen, um nach Sendern zu suchen, oder man drückt die Rote-Taste und hat dann alle Sender in alphabetischer Reihenfolge.

Bei über 1600 gefundenen Kanälen, kann es schon etwas Zeit in Anspruch nehmen, bis man den gewünschten Sender gefunden hat. Hat man den Sender gefunden, kann dieser mit der OK-Taste gewählt werden.

Beim Umschalten oder beim erneuten Drücken der OK-Taste werden Informationen über das aktuelle Programm eingeblendet.
Über die Info-Taste gelangt man zur Programmübersicht und mit der blauen Taste kann man in das Multi-EPG wechseln. Dort bekommt man eine Übersicht alle Programme.

Das Ganze funktioniert perfekt und man kommt damit sehr gut zurecht.
Netzwerkeinstellungen und Mediainhalte
Der Xtrend ET9500 ist mit einem Netzwerkanschluss ausgestattet und kann dadurch bequem Inhalte aus dem Internet abrufen. Bevor man auf das Internet zugreifen kann, muss der Netzwerkanschluss eingerichtet werden. Dazu drückt man die Menü-Taste, geht auf System und anschließend auf Netzwerk. Bei Adapter-Einstellungen kann man DHCP aktivieren oder eine IP-Adresse manuell vorgeben. Falls man einen Router (Speedport, FritzBox!, usw.) besitzt, ist es am einfachsten DHCP zu aktivieren. Dabei weist der Router dem SAT-Receiver eine IP-Adresse automatisch zu.

In den Netzwerkeinstellungen auf die OK-Taste drücken und man gelangt zum Netzwerktest. Mit der grünen Taste kann der Test gestartet werden. Dabei prüft der Xtrend Receiver ob eine Netzwerkverbindung besteht.

Nach dem Test kann man mit der Exit-Taste die Einstellungen verlassen.
Die Einrichtung des Netzwerkadapters funktioniert einwandfrei und sie sollte unerfahrenen Benutzern auch keine Probleme bereiten.
Mediainhalte abrufen
Drückt man die Portal-Taste auf der Fernbedienung, wird eine Leiste mit einigen Icons eingeblendet. Wählt man „Weblinks plugin“ aus, gelangt man zu einem MediaPortal.

Von hier aus kann man dann auf online Portale wie YouTube, Flickr, SevenLoad und viele andere Mediatheken zugreifen und Inhalte direkt auf den Fernseher streamen.

Somit hat man mit dem Xtrend ET 9500 nicht nur einen SAT-Receiver, sondern auch ein Multimedia-Abspielgerät.
Fazit
Nach dem Einschalten bootet der Xtrend ET9500 in weniger als einer Minute. Die Umschaltzeiten liegen deutlich unter einer Sekunde und es macht Spaß, den Receiver zu bedienen.
Die Hardware-Ausstattung des Xtrend ET9500 übertrifft die einer Dreambox 7020HD und für den Xtrend Receiver zahlt man weniger als die Hälfte. Hier muss sich jeder Fragen, wieso man überhaupt noch eine Dreambox kaufen soll.
Der einzige Kritikpunkt, der beim Xtrend ET 9500 ausgeübt werden muss, liegt an der originalen Firmware. Ich weiß nicht genau, um welches Image es sich wirklich handelt. In den Systeminformationen steht „iStb“. Es macht den Eindruck, als ob es sich um eine ältere und abgespeckte OpenPLI-Version handeln würde. Die Funktion ist im Vergleich zu OpenPLI jedoch sehr eingeschränkt. Aus diesem Grund wäre meine Empfehlung, die original Firmware durch OpenPLI zu ersetzen.
Review Overview
Ausstattung
Bild
Ton
Empfangsqualität
Vielseitigkeit
Energieverbrauch
Ausgezeichnet
Viel Receiver für wenig Geld!
Vielen Dank für diesen informativen Bericht.
PS: Woher nehme ich die angegebene FW, und wie lade ich sie am besten?
Hi Rolf,
OpenPLI kann direkt von hier heruntergeladen werden: http://openpli.org/download/et9x00/
Hier ist noch eine sehr gute Anleitung, wie man die FW auf den Receiver bekommt: http://wiki.et-view-support.com/index.php?title=Flashen
Gruß
Daniel
Merci vielmal!
Und ein ganz gutes neues Jahr
Rolf
Hallo Daniel,
Die ET 9500 kann auch mit der SW Enigma 2 betrieben werden. Trotz einiger Suche konnte ich keinen direkten Vergleich zwischen OpenPli und Enigma 2 finden. Den einzigen Hinweis zu Enigma 2 fand ich in einem Forum, indem ein Teilnehmer bemerkte, das OpenPLI einige Funktionen von Enigma eingebaut hat.
Hast Du vielleicht tiefere Erfahrungen mit diesen beiden Systemen?
Ist man mit OpenPLI V4.0 und ET9500 ausreichend softwaretechnisch versorgt?
Danke und Gruß
Walter
Hallo Walter,
soviel ich weiß, basiert OpenPLI auf einer früheren Enigma2 Version, als Enigma2 noch Open Source war. Das war vor 3-4 Jahren. Mehr weiß ich leider zu diesem Thema auch nicht.
Funktionsmäßig vermisse ich nichts bei OpenPLI. Es können auch alle Enigma2 Plugins installiert werden.
Gruß
Daniel
Danke. Ich bin völlig neu auf diesem Gebiet und bin froh, wenn ich so eine gute Anleitung finde.
Dann werde ich die neueste OpenPLI Version wie im WiKi beschrieben installieren.
Gefragt habe ich mich, ob die Software VOR der Einrichtung eingespielt werden sollte oder nachdem man die oben beschriebenen Schritte durchgeführt hat.
Walter
Beim Aufspielen von OpenPLI werden alle Einstellungen, die man in der originalen Firmware gemacht wurden gelöscht. Damit muss man die Einstellungen nach der Installation von OpenPLI vornehmen.
Gruß
Daniel
Leute wie der Autor werden offensichtlich bevorzugt beliefert und bekommen ein Gerät mit installierter Software – das ist wohl meist nicht so und man bekommt die nackte Hardware! Das war bei meinem ET4000 so und ist immer wieder in Kunden-Reviews auch anderer XTrends zu lesen. Für einen Newbie auf dem Gebiet fängt nach dem Auspacken der „Spaß“ an ;-)))
Woran mißt sich eine „hochwertigere“ Fernbedienung? An schick flach? Die Fernbedienung wird intensiv genutzt und braucht „Strom“ – Knopfzellen sind doch da keine Lösung, sondern eher ein Killerargument.
Doch eines soll nicht unerwähnt bleiben: das Bild, was der kleine „Nackte“ jetzt erzeugt, ist absolut top. Deshalb bin ich jetzt (wieder) hier gelandet, um mich nach einem Twin-Tuner umzusehen.
Gruß Uwe
Hallo Uwe,
Ich als Autor wurde in keinster Weise bevorzugt. Das Gerät wurde direkt bei Amazon bestellt und auch von Amazon geliefert.
Die Fernbedienung ist meiner Meinung nach qualitativ Hochwertiger als die von ET4000. Das Material und die Tasten fühlen sich besser an und wirken robuster. Das mit Knopfzellen wird sich noch herausstellen. Die mitgelieferten Zellen sind noch im Einsatz und alles funktioniert bestens 🙂
Gruß
Daniel
Nun ja, folgende Argmente sprechen trotz des Preises für eine Dreambox:
– man kauft ein Original und kein „Clone“
– ohne Dreamboxen wird auch die Weiterentwicklung von Enigma2 irgendwann eingestellt werden
– wenn man kein eigenes Betriebssystem entwickeln und damit auch kein Risiko tragen muß, sondern einfach das von jemand anderem „klaut“, kann man die Kopie logischerweise wesentlich billiger anbieten (siehe Apple iOS vs. Android)
– einige Plugins laufen nur auf original Dreamboxen und auf keinen Nachbauten (VideoDB bspw.)
– das BluePanel ist optisch wesentlich ansprechender als die 08/15-Pluginbrowser der Alternativen
Zugegeben: wer rein auf den Preis schaut, wird jetzt nur mit den Schultern zucken und sich fragen, wo jetzt die Argumente PRO DM sind. Ich besitze neben einer DM800se ebenfalls noch eine VU+ Solo2 (die ich übrigens für die einzige echte Alternative zur Dreambox halte – v.a. auch wegen dem 1,3GHz-Prozessor), aber alle sonst bekannten „Alternativen“ sind für mich eigentlich keine solchen. Entweder fehlen wesentliche Features (HDD-Platz bspw.! Eine STB ohne Festplatte ist wie ein mercedes ohne Servolenkung und ABS) oder sie können im Preis-/Leistungsverhältnis nicht mit der Solo2 mithalten.
PS: ich freue mich auf die DM7080 HD 🙂